*Rezension* Das Abenteuer im Wurzelwald


(5/5)

Am anderen Ende der Welt liegt irgendwo verborgen ein Wurzelwald. Die Menschen kennen diesen Ort nicht, doch für die Tiere ist es das reinste Paradies. Die Bewohner des Waldes sehen den Menschen ähnlich und benehmen sich auch wie wir. Eines Tages geht eine Ameise ihren Weg im Wurzelwald entlang, als es anfängt zu regnen. Der Regen wird immer stärker und stärker. Die Ameise sucht verzweifelt nach einem Unterschlupf und entdeckt schließlich ein kleines Pilzhäuschen. Erleichtert tritt sie in das leere Haus und sieht kurze Zeit später, wie eine Grille hereinkommt, die ebenfalls vor dem Regensturm flieht. Bald kommen ein Glühwürmchen, ein Käfer und eine Schnecke hinzu. Zusammen tanzen sie ausgelassen, als plötzlich der Besitzer des Hauses, eine Kröte, auftaucht. Unbarmherzig verscheucht sie die anderen Tiere aus ihrem Haus. Doch dann braucht sie plötzlich selbst Unterstützung und ist auf die Gunst der anderen angewiesen…

Wer sagt, dass Kinderbücher nur für Kinder gedacht sind? „Das Abenteuer im Wurzelwald“ ist eine fantastische Geschichte für Groß und Klein über Hilfsbereitschaft und Menschlichkeit. Beim Betrachten des Buches fällt der erste Blick auf das wunderschöne Cover. Der verschnörkelte, goldene Titel sieht toll aus und das Bild von den Waldbewohnern, die Hand in Hand einen Ast entlanggehen, hat etwas Märchenhaftes an sich. Überhaupt scheint die Geschichte ein modernes Märchen zu sein, das dem Leser ein Bild von der Wichtigkeit einer sozialen Gemeinschaft vorspielt.

Die großen, bunten Bilder nehmen den Platz einer (Doppel-)Seite ein und sind einfach schön anzuschauen. Die Waldbewohner im Wurzelwald „sehen süß aus“ (laut meiner kleinen Schwester) und haben wirklich den Charakter echter Menschen. Das Interessante an dieser Geschichte ist die Tatsache, dass die personifizierten Tiere die breite Facette des menschlichen Daseins widerspiegeln und sich somit auch schlechte Eigenschaften, wie zum Beispiel Egoismus und Überheblichkeit, wiederfinden lassen. Die Kröte ist mürrisch, als sie in ihr eigenes Heim tritt und viele unerwartete Besucher sieht. Daraufhin wird sie grob und besteht darauf, dass alle gehen. Doch sie ist nicht die einzige Person, die eine dunkle Seite in sich trägt. Es stellt sich heraus, dass niemand perfekt ist und jeder Bewohner des Wurzelwaldes gute und weniger gute Eigenschaften besitzen. Alle machen mal Fehler, doch es ist wichtig, dass man aus ihnen lernt. Ich finde es besonders schön, dass „Das Abenteuer im Wurzelwald“ keine klare Unterteilung in Gut und Böse vornimmt. Kinder lernen an dieser Geschichte, dass Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft in unserer Gesellschaft für ein friedliches Miteinander unabdingbar sind.

Auf der Suche nach einem Abenteuer haben meine kleine Schwester und ich „Das Abenteuer im Wurzelwald“ entdeckt. Die Geschichte ist wunderschön und die Bilder laden zum Träumen ein.

Hier könnt ihr euch die Geschichte aus dem Coppenrath-Verlag bestellen.

5 Gedanken zu “*Rezension* Das Abenteuer im Wurzelwald

  1. Anna-Lisa schreibt:

    Das ist ein sehr gut geschriebener Beitrag!
    Ich mag Kinderbücher auch sehr gerne und finde, dass viele Menschen den Begriff noch immer falsch verstehen. Kinderbuch bedeutet (in meiner Welt) „Ein Buch, welches für Kinder vom Inhalt, der Stilistik und des Umfangs her geeignet für Kinder ist“ und nicht „Ein Buch, welches nur Kinder lesen können/dürfen“.
    Das Cover sieht wirklich sehr toll aus, die Geschichte klingt nach einem fabelartigen Plot mit Moral – ich glaube, ich werde mich mal nach dem Buch umsehen. 🙂

Hinterlasse eine Antwort zu Buchheldin Antwort abbrechen