*Rezension* What if? – Was wäre wenn?

  (5/5)

Randall Munroe ist der Verfasser des Werkes “What if? – Was wäre wenn?“ und stellt gleich am Anfang klar: Ja, es gibt sie. Die ganz dummen Fragen. Fragen, welche man nicht im Bekanntenkreis stellt, falls man nicht für verrückt erklärt werden möchte. Fragen, die den Menschen dennoch im Stillen beschäftigen und die man einfach beantwortet haben möchte. Abhilfe schafft Munroe auf seiner Website http://xkcd.com/, auf der er die verrückten Fragen seiner Leserschaft beantwortet. Die besten Fragen und Antworten von dieser Website hat er nun zusammengetragen, einen Haufen noch nie beantworteter Fragen beantwortet und was dabei herausgekommen ist, ist das Büchlein „What if?“, das uns all das erklärt, was wir (n)immer wissen wollten…

Kann man einen Raketenrucksack allein aus Maschinengewehren bauen? Was würde passieren, wenn die Erde plötzlich stehenbliebe und sich nicht mehr drehen würde? Könnte man genug Energie aufbringen, um alle Menschen von der Erde weg zu befördern?

Ah ja, wem haben diese Themen nicht schon schlaflose Nächte bereitet. Munroe widmet sich in seinem neuen Buch all diesen Fragestellungen und erklärt die absurdesten Dinge mit viel Liebe und Humor. Man muss kein Mathe-Fan sein, um Spaß an dem Buch zu haben und man muss auch nicht die Naturwissenschaften lückenlos verstehen. Munroe bereitet jedes Thema idiotensicher auf und erklärt verrückte Dinge so wissenschaftlich präzise, dass man sich am Ende so manch einer Erklärung denkt…hm, ja, warum eigentlich nicht? Ein Beispiel liefert uns das im Buch erwähnte Rhinovirenproblem. Wir alle hatten schon mal eine Erkältung und wissen, wie nervig das ist. Wenn man aber nun alle Menschen der Welt an einem Ort zusammentrommeln und diese dort eine Zeit lang ausharren lassen würde…würde jeder Mensch jeden mit dem Virus einmal angesteckt haben, das Virus würde mangels neuer Behausungsmöglichkeiten irgendwann absterben und keine Gelegenheit haben, neue ähnliche Viren zu bilden … und demnach wären dann alle Erkältungskrankheiten für immer und ewig ausgerottet… oder?

Warum diese Frage ein logistisches Problem der Extraklasse darstellt und dazu das eigentliche Problem keineswegs lösen würde, beschreibt Munroe mithilfe seiner berühmten Strichmännchencomics. Diese kleinen Strichmännchen ziehen sich durch das ganze Buch. Die Zeichnungen lockern die Erklärungsansätze auf und bringen den Leser zum Lachen.

Mit einem lockeren Schreibstil und vielen mehr oder weniger hilfreichen (aber oft total witzigen) Fußnoten hat Munroe mit „What if?“ das Wissenschaftsbuch für Laien geschrieben, dessen Inhalt man wirklich versteht und sich automatisch einprägt, weil die Themen zu verrückt zum Vergessen sind.

Einige Kapitel sind in die Länge gezogen und nicht für alle Leser interessant. Meiner Meinung nach interessiert zum Beispiel die Frage bezüglich Yoda eben nur Star-Wars-Fans. Die Themen, in denen Waffen und Bomben irgendeine Rolle spielen, hätte man zudem auch ruhig reduzieren können, aber nichtsdestotrotz sind viele gute und interessante Fragen und Antworten in dem Werk enthalten.

Nach der Lektüre hat man zwar nichts fürs Leben gelernt, aber für die nächste Party wird man auf jeden Fall Gesprächsstoff auf Lager haben.

Ich kann „What if? Was wäre wenn?: Wirklich wissenschaftliche Antworten auf absurde hypothetische Fragen“ allen Menschen empfehlen, die sich mit einem einfachen Schulterzucken nicht zufriedengeben und gerne den Grund der Dinge erforschen, egal wie verrückt dieser erscheinen mag.

Dieses Buch aus dem KNAUS-Verlag kann man sich hier bestellen.