*Rezension* So lernen Sieger

(5/5)

In dem Buch „So lernen Sieger“ nimmt uns der Autor und Gedächtnisweltmeister Dr. Gunther Karsten mit auf eine interessante Reise durch die Welt der Lerntechniken. Insgesamt sind in dem Werk 50 Lerntipps aufgezeichnet und erklärt, ein Tipp nimmt jeweils zwei Doppelseiten ein. Aufgelockert werden die Empfehlungen durch persönliche Erfahrungsberichte und Forschungsergebnisse aus der Wissenschaft. Auf diese Weise wird dem Leser die jeweilige Relevanz der Lernmethode anschaulich vermittelt. Das Buch gliedert sich in 7 Kapitel, die sich jeweils mit einem Aspekt des Lernens beschäftigen. Zu Beginn stellt sich die zentrale Frage, warum man überhaupt das Lernen lernen sollte, was der Inhalt des ersten Kapitels darstellt. Anschließend werden Tipps aus der Forschung (Kapitel 2) und Tipps zu den Speicherfaktoren des Gedächtnisses (Kapitel 3) vorgestellt. Daraufhin gibt es Hinweise zur Methodensammlung (Kapitel 4) und zur Gedächtniskunst (Kapitel 5). Zum Schluss werden Optimierungsverfahren des Lernens vorgestellt (Kapitel 6) und man kann den eigenen LQ (Lernquotienten) bestimmen.

Als Studentin hat man es vor allem während der Prüfungsphasen nicht leicht. Wie oft habe ich mich schon mit etlichen Vokabeln und Fremdwörtern herumgeplagt und viel zu viel Zeit aufgewendet, um mir diese zu merken. Bei einer Fernsehshow bin ich dann auf Mnemotechniken aufmerksam geworden, also auf spezielle Lerntechniken, mit deren Hilfe man sich Dinge leichter und länger merken kann. Zum Thema Gedächtniskunst habe ich dann auch schon diverse Bücher gelesen und ich kann sagen, dass dieses hier meiner Meinung nach eindeutig das beste Buch zum Thema ist.

In einer erfrischend klaren und einfachen Sprache erzählt der Autor von seinen Anfängen, von diversen Gedächtniswettbewerben, von Wissenschaft und Forschung und vor allem von uns Lesern. Er motiviert uns, mit dem Erlernen der richtigen Lernmethoden anzufangen und gibt uns Tipps, wie man seinen Lerntag optimal gestalten kann. Ich finde das Buch wunderbar, weil es einen an die Hand nimmt und langsam aber stetig an diverse Lerntipps heranführt. Dabei bleibt es letztlich dem Leser selbst überlassen, ob man das Buch von vorne bis hinten durcharbeitet oder sich immer wieder mal einen Tipp vornimmt. Aufgrund der Tatsache, dass jeder Tipp auf gerade mal vier Seiten erklärt wird (was im Übrigen absolut ausreichend ist), ist die Hemmschwelle niedrig, das Buch mal eben in die Hand zu nehmen und das eigene Wissen auf dem Gebiet des Lernens zu bereichern. Es ist toll, die eigenen Fortschritte zu sehen und zugleich erschreckend zu merken, was man bisher alles „falsch“ gemacht hat.

„So lernen Sieger“ ist ein Buch, das ich bedingungslos weiterempfehlen kann.

 

Hier könnt ihr euch das Buch aus dem mosaik-Verlag bestellen.

 

*Rezension* What if? – Was wäre wenn?

  (5/5)

Randall Munroe ist der Verfasser des Werkes “What if? – Was wäre wenn?“ und stellt gleich am Anfang klar: Ja, es gibt sie. Die ganz dummen Fragen. Fragen, welche man nicht im Bekanntenkreis stellt, falls man nicht für verrückt erklärt werden möchte. Fragen, die den Menschen dennoch im Stillen beschäftigen und die man einfach beantwortet haben möchte. Abhilfe schafft Munroe auf seiner Website http://xkcd.com/, auf der er die verrückten Fragen seiner Leserschaft beantwortet. Die besten Fragen und Antworten von dieser Website hat er nun zusammengetragen, einen Haufen noch nie beantworteter Fragen beantwortet und was dabei herausgekommen ist, ist das Büchlein „What if?“, das uns all das erklärt, was wir (n)immer wissen wollten…

Kann man einen Raketenrucksack allein aus Maschinengewehren bauen? Was würde passieren, wenn die Erde plötzlich stehenbliebe und sich nicht mehr drehen würde? Könnte man genug Energie aufbringen, um alle Menschen von der Erde weg zu befördern?

Ah ja, wem haben diese Themen nicht schon schlaflose Nächte bereitet. Munroe widmet sich in seinem neuen Buch all diesen Fragestellungen und erklärt die absurdesten Dinge mit viel Liebe und Humor. Man muss kein Mathe-Fan sein, um Spaß an dem Buch zu haben und man muss auch nicht die Naturwissenschaften lückenlos verstehen. Munroe bereitet jedes Thema idiotensicher auf und erklärt verrückte Dinge so wissenschaftlich präzise, dass man sich am Ende so manch einer Erklärung denkt…hm, ja, warum eigentlich nicht? Ein Beispiel liefert uns das im Buch erwähnte Rhinovirenproblem. Wir alle hatten schon mal eine Erkältung und wissen, wie nervig das ist. Wenn man aber nun alle Menschen der Welt an einem Ort zusammentrommeln und diese dort eine Zeit lang ausharren lassen würde…würde jeder Mensch jeden mit dem Virus einmal angesteckt haben, das Virus würde mangels neuer Behausungsmöglichkeiten irgendwann absterben und keine Gelegenheit haben, neue ähnliche Viren zu bilden … und demnach wären dann alle Erkältungskrankheiten für immer und ewig ausgerottet… oder?

Warum diese Frage ein logistisches Problem der Extraklasse darstellt und dazu das eigentliche Problem keineswegs lösen würde, beschreibt Munroe mithilfe seiner berühmten Strichmännchencomics. Diese kleinen Strichmännchen ziehen sich durch das ganze Buch. Die Zeichnungen lockern die Erklärungsansätze auf und bringen den Leser zum Lachen.

Mit einem lockeren Schreibstil und vielen mehr oder weniger hilfreichen (aber oft total witzigen) Fußnoten hat Munroe mit „What if?“ das Wissenschaftsbuch für Laien geschrieben, dessen Inhalt man wirklich versteht und sich automatisch einprägt, weil die Themen zu verrückt zum Vergessen sind.

Einige Kapitel sind in die Länge gezogen und nicht für alle Leser interessant. Meiner Meinung nach interessiert zum Beispiel die Frage bezüglich Yoda eben nur Star-Wars-Fans. Die Themen, in denen Waffen und Bomben irgendeine Rolle spielen, hätte man zudem auch ruhig reduzieren können, aber nichtsdestotrotz sind viele gute und interessante Fragen und Antworten in dem Werk enthalten.

Nach der Lektüre hat man zwar nichts fürs Leben gelernt, aber für die nächste Party wird man auf jeden Fall Gesprächsstoff auf Lager haben.

Ich kann „What if? Was wäre wenn?: Wirklich wissenschaftliche Antworten auf absurde hypothetische Fragen“ allen Menschen empfehlen, die sich mit einem einfachen Schulterzucken nicht zufriedengeben und gerne den Grund der Dinge erforschen, egal wie verrückt dieser erscheinen mag.

Dieses Buch aus dem KNAUS-Verlag kann man sich hier bestellen.

*Rezension* Träume, was du träumen willst

    (5/5)

 

Luzides Träumen – vor einigen Monaten  gehörte dieser Ausdruck noch nicht zu meinem Wortschatz, doch mittlerweile bin ich auf gutem Wege, selbst die Kunst zu erlernen. „Luzides Träumen“ bedeutet, bei vollem Bewusstsein zu träumen. Während man schläft und sich plötzlich irgendwo wiederfindet, weiß man also genau, dass dieser Moment gerade im Traum passiert – im Gegensatz zu dem „normalen“ Träumen kann man sich an luzide Träume hinterher noch gut erinnern. In dem Sachbuch „Träume, was du träumen willst“ von Stephen LaBerge und Howard Rheingold wird erklärt, warum es so toll sein kann, sich an seine eigenen Träume zu erinnern und wie man es hinkriegt, das Nachtleben selbst zu steuern.

 

In dem Buch erfährt der Leser viele wichtige Informationen über das Träumen an sich, die einem dabei helfen sollen, sich auf das Vorhaben vorzubereiten. Man bekommt erklärt, wie Träume entstehen und wie das luzide Träumen funktioniert, was man dabei beachten muss und welche wunderbaren Momente einem durch dieses Mittel gegeben werden.

 

Als ich vor einigen Monaten im Internet auf ein Bild mit einer kurzen Anleitung zum Thema „Luzides Träumen“ stieß, war ich hellauf begeistert. Von dieser Sache hatte ich zuvor nur wenig gehört. Ich hatte immer nur mitbekommen, dass es Leute gibt, die „ihre Träume steuern und kontrollieren können“, was ich ziemlich cool fand. Und ich konnte mich auch gut daran erinnern, dass ich einmal womöglich „aus Versehen“ einen luziden Traum hatte. Ich stand auf einem hohen Berg und hatte einen Besen in der Hand. Kurzerhand stieg ich aus Leichtsinn und Entdeckungsfreude auf den Besen und sprang vom Berg. Und tatsächlich hatte mein Besen magische Kräfte und ich flog! Dieses Gefühl werde ich wohl nie vergessen, so ist mein Kinderwunsch also doch in Erfüllung gegangen. Aber seitdem hatte ich solche Augenblicke nicht mehr erlebt. Nie hätte ich gedacht, dass man die Methode selbst erlernen kann, das ist so cool!

 

Eine Sache vorne weg, es ist keinesfalls so, dass man nach dem Lesen sofort die Technik beherrscht. Ich habe etwa einen Monat für die Lektüre an sich gebraucht und bin wiederum seit einem Monat dabei, mich im luziden Träumen zu üben. Ehrlich gesagt sind meine Erfolge bisher eher bescheiden, aber ich übe fleißig weiter, denn die Autoren verstehen es absolut, den Leser für eine Sache zu begeistern! Man erfährt sehr viele wissenschaftliche Hintergründe über das Träumen an sich und lernt im Laufe der Zeit auch mit schlechteren Träumen umzugehen.

 

Die vielen angeführten Beispiele von Menschen, die das luzide Träumen beherrschen bzw. zumindest schon einmal intensiv erlebt haben, faszinieren mich und geben mir Hoffnung, dass es bei mir auch irgendwann klappt. Denn das klare Träumen ist laut den Autoren nicht nur eine tolle Abenteuerreise, sondern sie kann auch dazu führen, dass die kognitiven Fähigkeiten von dem Träumer verbessert werden und man in schwierigen Zeiten wieder etwas Frieden findet. Ein Beispiel erzählt etwa von einem Traum, in dem der Träumer eine Farbe sieht, die er noch nie zuvor gesehen hat und die wunderschöne Landschaft bzw. den Moment so intensiv empfindet, wie man es im wahren Leben wohl kaum tun kann. Solche Beispiele des klaren Träumens bereichern laut den Autoren das Leben und das Bewusstsein.

 

Es ist absolut faszinierend, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Denn Träumen tun wir schließlich alle, wenn auch nicht immer das, was wir wollen. Mit dieser Lektüre kann sich das aber eines Tages hoffentlich ändern.

 

Hier könnt ihr euch das Buch aus dem m-vg-Verlag bestellen.

*Rezension* Profiler & Co

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(4/5)

Ein Verbrechen, ein Tatort, ein Ermittler. Diese Szenen kennen wir alle aus den Medien. Ich persönlich gucke keine Krimis, aber ich mag die Sherlock-Holmes-Geschichten total. Sherlock, der geniale Ermittler, der einfach alles weiß und dem auf dem Gebiet der Deduktion niemand das Wasser reichen kann. Um einen Einblick zu bekommen, wie der moderne Sherlock wohl Krimifälle lösen würde und warum Menschen überhaupt zu Verbrechern werden, habe ich „Profiler & Co“ gelesen, ein Buch, das einen guten Überblick über Verbrechen und Tatmotive aus der Sicht der Psychologie liefert.

Das Sachbuch ist kein durchgehender Text, sondern es ist eine Ansammlung von Beiträgen verschiedener Wissenschaftler, die sich mit Teilbereichen des großen Themas befasst haben.

Das Buch soll „jeden Krimi-Fan in den Bann“ ziehen und sich nicht nur für Experten eignen, so steht es auf der Rückseite des Buchdeckels. Und ja, auch mich konnte diese Lektüre teilweise in den Bann ziehen und das, obwohl ich mich nicht gerade als Krimi-Fan bezeichnen würde.

Man erfährt doch sehr viel über die menschliche Psyche im Allgemeinen. Wie erkennt man Lügen? Welche Gehirnregionen werden in bestimmten Situationen besonders aktiv? Was sind die neurobiologischen Merkmale von Gewalttätern?

Die Themen sind total interessant und die Berichte lassen sich überwiegend gut lesen. Natürlich sind die Essays und Berichte in einem wissenschaftlichen Stil verfasst und somit nicht immer lebendig geschrieben, doch es lässt sich die Tendenz feststellen, dass die meisten Wissenschaftler darauf bedacht sind, ihre Texte auch außerhalb der Expertenwelt den Lesern zugänglich zu machen.

An den Seiten finden sich immer wieder „Auf einen Blick“-Zusammenfassungen, in denen der Inhalt des Berichts komprimiert dargestellt wird. Blaue Infokästen liefern dem Leser das nötige Allgemeinwissen, um die fachlichen Inhalte zu verstehen.

Die Berichte wurden von Christiane Gelitz herausgegeben, einer jungen Wissenschaftsjournalistin. Sie hat ein Gespür dafür, überwiegend Texte auszuwählen, die für die breite Leserschaft interessant sind.

„Profiler & Co“ ist ein interessantes Buch, das ich allen Leuten empfehlen kann, die gerne Sachtexte lesen und sich für die menschliche Psyche sowie die neurobiologischen Vorgänge im Gehirn interessieren, die bei Verbrechen eine besondere Rolle spielen.

Hier kann man sich das Buch aus dem Schattauer-Verlag bestellen.

*Rezension* Meine kurze Geschichte

 

(3/5)

 

Stephen Hawking kennt so gut wie jeder. Der berühmte Astrophysiker hat seit seiner Jugend eine degenerative Erkrankung des motorischen Nervensystems. Doch anstatt sich von der Krankheit leiten zu lassen, geht Stephen  Hawking seinen eigenen Weg. Er sieht ein, dass das Leben wertvoll ist und man jede Sekunde auf der wunderbaren Welt ausnutzen muss. So wird er von einem Jungen, der gerne Partys feiert und das Leben an sich vorbeiziehen lässt, zum zielstrebigen Astrophysiker, der eine neue Entdeckung nach der anderen macht. Trotz seines Erfolges bleibt er bescheiden und sagt von sich unter anderem, dass er nur sehr langsam denke.

 

„Stephen Hawking – Meine kurze Geschichte“ erzählt die Biografie eines brillanten Genies, das überragende Entdeckungen in der Wissenschaft gemacht hat. Normalerweise hat man nur mal von Hawking nebenbei gehört, sein Name ist vielleicht mal gefallen, womöglich kennt man sogar die ein oder andere Arbeit von ihm und hat ein wissenschaftliches Buch von ihm gelesen. Doch vom Autor, vom Wissenschaftler selbst weiß man doch in den meisten Fällen eher wenig. So erging es auch mir. Ich habe mehrere Essays von Hawking gelesen, aber er selbst war immer der geheimnisvolle Wissenschaftler. Jetzt hat er endlich seine Autobiografie verfasst, sodass die breite Masse auch mal „hinter die Kulissen“ gucken durfte.

 

Hawking erzählt sehr spannend aus seinem Leben, auch wenn ich sagen muss, dass mir zwischendurch zu viele Daten und um die Ohren geflogen sind. Mir geht es nicht darum, möglichst viele Jahreszahlen zu kennen, sondern nur darum, einen groben Überblick über sein Leben zu kriegen, da waren die Daten teilweise etwas lästig.

 

Seine Autobiografie hat er in mehrere Kapitel unterteilt, die die einzelnen Lebensabschnitte in Schlagwörtern wiedergeben. Die meisten Abschnitte sind richtig interessant. Man erfährt viel über Hawking- und auch über seine wissenschaftliche Arbeit. An manchen Stellen habe ich jedoch das Gefühl, dass er zu sehr in das Wissenschaftliche abschweift und dem Leser versucht, irgendwelche Theorien in knapper Form zu erklären.  Diese Stellen sind etwas schwer zu verstehen, was womöglich auch daran liegt, dass ich das Hörbuch nicht immer wieder „zurückgespult“ habe. Bei einem gedruckten Exemplar der Geschichte hingegen hätte man wohl einfach die besagten Passagen immer wieder lesen können.

 

Frank Arnold liest die Autobiografie von Hawking lebendig und mit viel Betonung vor. Er setzt an den richtigen Stellen Pausen und gibt sich viel Mühe, um die Lebensgeschichte von Hawking interessant wiederzugeben.

 

Stephen Hawkings Leben ist interessant, ereignisreich, an manchen Stellen ziemlich traurig und dann wieder ganz wunderbar. Seine Autobiografie in ungekürzter Hörbuchfassung hat zwar einige Kritikpunkte, ist aber dennoch eine sich lohnende Anschaffung, möchte man sich genauer mit Hawking  an sich auseinandersetzen.

 

Hier geht es zur Bestellung des Hörbuchs aus dem Hörverlag.

*Rezension* Warum Enten Dialekt sprechen

Warum Enten Dialekt sprechen

 

 (5/5)

 

Man kann nie genug lernen. In der Schule erklären die Lehrer, wie unser Nervensystem funktioniert, was Integrale sind und warum Napoleon so berühmt ist. Aber ob Goldfische wirklich so ein kurzes Gedächtnis haben und Einstein ein schlechter Schüler war, erfährt man nur, wenn man „Warum Enten im Dialekt sprechen“ gelesen hat. Ein tolles Buch über wissenswerte Dinge, für die in der Schule kein Platz ist.

 

Das Cover sieht mit den vier kleinen Enten mit den großen Augen auf jeden Fall interessant aus. Der Untertitel „und andere kuriose Phänomene aus der Wissenschaft“ verspricht viel- und hält es auch. Zugegeben, nicht alle der Phänomene sind wirklich kurios, einige wenige der mehr als 50 Phänomene sind eigentlich allgemein bekannt und alles anders als phänomenal. Dass das Bermudadreieck eigentlich gar keine Aliens beherbergt ist nun wirklich keine Neuigkeit…oder?

 

Ich hätte nicht gedacht, dass mich ein Sachbuch über alle möglichen Themen und ohne Bilder (ja, das ist zu erwähnen^^) so interessieren könnte. „Warum Enten im Dialekt sprechen“ ist das perfekte Beispiel dafür, dass Wissen Spaß macht. Karl Kruszelnicki versteht sein Fach der populären Naturwissenschaften. Es macht Spaß, die einzelnen Kapitel zu lesen. Man findet in fast jedem Kapitel Fakten mit dem „Aha!“-Effekt. Kruszelnicki schreibt sehr unterhaltsam, sein Werk wird nie langweilig und man kann lange in „Warum Enten im Dialekt sprechen“ lesen ohne zu ermüden.

 

Die Kapitelüberschriften sind meistens ausformulierte Thesen, denen der Autor dann auf den Grund geht. Mount Everest ist nicht der höchste. Im Bleistift ist kein Blei. Krebs durch Antitranspirant. Die Thesen und „Mythen“ werden am Anfang des Kapitels erläutert und anschließend widerlegt oder mithilfe der Wissenschaft untermauert. Es macht Spaß, vor dem Lesen des Kapitels zu überlegen, ob die Aussage nun stimmt oder nicht. Alle Fragen werden kurz und bündig beantwortet. Die einzelnen Kapitel ziehen sich nicht in die Länge, was ich besonders toll finde. Die Antworten sind einfach zu verstehen, überwiegend kommt Kruszelnicki ohne Fachvokabular aus.

 

„Warum Enten im Dialekt sprechen“ ist ein Buch für Menschen, die ihr Allgemeinwissen auffrischen wollen, für Leute, die mal wieder ein richtig tolles Sachbuch lesen möchten, bei dem man auch mal schmunzeln muss und für alle, die erfahren möchten, was es alles für Phänomene auf unserer Welt gibt.

 

Hier kann man sich das Buch aus dem Piper-Verlag bestellen.

*Rezension* Universum für alle

 

 (5/5)

 

Das Universum ist für viele Menschen ein einziges großes Rätsel, wie das Leben selbst. Woher wissen wir, dass es einen Urknall gab? Wie viele Sterne stehen am Himmel? Was ist ein Schwarzes Loch? Und wie alt ist die Welt? In dem Werk „Universum für alle“ findet man Antworten auf diese und weitere Fragen. In siebzig kurzen Kapiteln werden dem Leser die Besonderheiten des Universums erklärt.

 

 

Man muss die einzelnen Kapitel dieses Buches nicht in chronologischer Reihenfolge lesen. Die 70 Fragen und Antworten sind in sich abgeschlossen, so dass es dem Leser freigestellt ist, mal vorne und mal weiter hinten im Buch zu lesen. Jedes der Fragen wird auf zwei Doppelseiten von einem Experten oder von einer Expertin beantwortet. Es handelt sich dabei um Vorträge, die verschriftlicht und gesammelt wurden. Zwei Doppelseiten sind nicht viel, und dennoch reicht der Platz, um Nicht-Astronominnen und Nicht-Astronomen in die faszinierende Welt des Universums einzuführen.

 

 

Ich muss sagen, dass ich am Anfang so meine Bedenken hatte, was die Verständlichkeit der Bücher betrifft. Der „Springer Verlag“ ist schließlich bekannt für seine Fachbücher zu diversen Themen und ich war mir nicht sicher, ob das Buch seinem Untertitel „70 spannende Fragen und kurzweilige Antworten“ gerecht werden kann. Nun habe ich alle siebzig Kapitel mindestens einmal gelesen und kann sagen: Jaaa! Spannend und kurzweilig – das trifft es ziemlich gut!

 

 

Ich finde es beeindruckend, dass die Texte überwiegend leicht verständlich sind. Die Vorträge, die alle in Heidelberg gehalten wurden, waren für die Öffentlichkeit gedacht. Jeder Bürger, der interessiert war, konnte zuhören. Und verstehen.

 

 

In „Universum für alle“ findet man nicht nur trockenes Faktenwissen, sondern auch lustige, interessante und spannende Dinge, die in unserem Universum passieren, ohne dass der Großteil der Menschen sie mitbekommen.

 

 

Natürlich braucht man ein gewisses Interesse für das Thema, wenn man vorhat, dieses Buch zu lesen. Auf dem ersten Blick wird man vielleicht ein wenig erschlagen von der großen Fülle an Wissen und Information, die man in dem Werk vorfindet. Aber…der erste Eindruck täuscht. 🙂

 

 

Alle Vorträge wurden gefilmt und auf Youtube gestellt. Wer möchte, kann also nach dem Lesen der einzelnen Kapitel QR-Code sich nochmal die Experten „live“ anschauen. Ich habe dieses kleine Extra aber bisher nicht ausprobieren können, weil ich kein Smartphone habe und bei diesem technischen Zeug nicht durchblicke. Aber für alle, die mehr Wissen bezüglich des QR-Codes aufweisen, scheint die Funktion ganz nett zu sein.

 

 

„Universum für alle“ ist wirklich für alle. Ich kann das Sachbuch wärmstens empfehlen. 🙂

 

Hier könnt ihr euch das tolle Werk aus dem Springer Verlag bestellen.

*Rezension* 29 Fenster zum Gehirn

 

 (5/5)

 

Wir alle haben es, doch nur die Wenigsten wissen über die Bauweise und Funktion davon Bescheid: unser Gehirn. Wie funktioniert unser Denkapparat eigentlich? Was tut es, wenn wir schlafen? Warum vergessen wir einige Ereignisse und erinnern uns an andere? Was passiert, wenn wir verliebt sind? Wenn wir sprechen? Wenn wir lernen und lachen und gähnen? Das sind nur einige der vielen Fragen, auf die man in „29 Fenster zum Gehirn“ eine Antwort findet. In dem Sachbuch werden Fakten rund um das Thema „Denken“ erläutert, Experimente geschildert und Anregungen für Selbstversuche gegeben.

 

 

Laut Verlagswebsite ist das Sachbuch für Jugendliche ab 12 Jahren geeignet. Da die Vorgänge im Gehirn in dem Buch wirklich total einfach erklärt werden, bin ich mir sicher, dass man es getrost jedem 12 Jährigen geben kann. Aber auch ältere Schüler können mit „29 Fenster zum Gehirn“ durchaus etwas anfangen. Alex Rösler und Philipp Sterzer erklären und beschreiben, was in unserem Kopf so alles passiert, auf eine anschauliche und interessante Art und Weise. Für alle, die sich für das Gehirn interessieren und eine Einstiegslektüre in das Thema suchen, ist dieses Buch sehr gut geeignet. Es geht nicht allzu sehr in die Tiefe ein, aber dennoch werden einem wichtige Grundlagen vermittelt.

 

 

Die Lektüre ist unterhaltsam, man hat nicht das Gefühl, sich durch ein Sachbuch „durchzuarbeiten“, sondern vielmehr ist „29 Fenster zum Gehirn“ fast ein Roman wie jeder andere. Mir gefällt es total gut, dass man anhand des Schreibstils merkt, dass das Werk auch auf jüngere Leser angepasst ist. Es liest sich leicht und man lernt wirklich viel.

 

 

Auch wenn man wie ich schon in der Oberstufe ist und in Biologie auch mal komplexere Sachen macht, so ist dieses Buch doch gut geeignet, um altes Wissen aufzufrischen und sich dem Thema mal von einer anderen Seite als von der des Biologiebuches zu nähern. Wenn man einen wissenschaftlichen Text ohne Bilder in Schriftgröße 5 über die Aktivität der Hirnrinde liest, so ist das meist nicht so unterhaltsam, wie wenn man sich das Kapitel zu diesem Thema in „29 Fenster zum Gehirn“ inklusive Illustrationen, Selbstversuchen und Experimenten anschaut. 😉

 

 

Das Buch enthält total viele interessante Fakten und verblüffende Tests, auf die man sonst einfach nicht stößt. Ebenfalls sind Porträts berühmter Psychologen und Hirnforschern in dem Werk zu finden.

 

 

Alex Rösler und Philipp Sterzer haben mit „29 Fenster zum Gehirn“ ein sehr schönes Werk geschrieben, das uns einen Einblick in die faszinierende Welt unseres Denkapparats gewährt.

 

Hier könnt ihr das tolle Sachbuch aus dem Arena-Verlag bestellen.

*Rezension* Das lebendige Theorem

  (3/5)

 

Cédric Villani ist jung, talentiert und ehrgeizig. Seine größte Leidenschaft gilt der Mathematik. Nun möchte er die berühmte Fields-Medaille gewinnen, die unter Mathematikern so angesehen ist wie der Nobelpreis. Doch dazu muss er sich beeilen, denn die Zeit rinnt. Nur Mathematiker unter 40 kommen für den begehrten Preis infrage. Cédric Villani arbeitet harte zwei Jahre und beschäftigt sich vor allem mit der Boltzmann-Gleichung und Landau-Dämpfung. 2010 schließlich bekommt er die heißersehnte Fields-Medaille, was ihn in der Welt der Mathematik unsterblich macht.

 

 

Wie habe ich mich darauf gefreut, die Autobiografie eines talentierten jungen Wissenschaftlers zu lesen! Ich habe mir eine interessante, lehrreiche und kurzweilige Geschichte von Villani über Villani erhofft. Was ich bekommen habe, ist eine Biografie, die ziemlich zäh und langweilig geschrieben ist. „Spannend geschrieben wie ein Roman“- so steht es auf dem Schutzumschlag des Buches. An sich ist die Aussage richtig, wenn man bedenkt, dass es gute Romane und eher schlechte Romane gibt. „Das lebendige Theorem“ tendiert leider eher zur letzteren Sorte.

 

 

Cédric Villani mag ein hervorragender Mathematiker sein, aber was das Schreiben betrifft, hat er eher wenig Talent. Es ist ziemlich schwer, sich in seine Geschichte einzufinden, weil sein Schreibstil alles andere als gut ist. Die einzelnen Kapitel ähneln Tagebucheinträgen. Der Leser weiß immer genau, wann man sich gerade befindet. Es stört mich, dass in der ganzen Biografie keine wörtliche Rede mit den üblichen Anführungsstrichen vorhanden ist. Stattdessen schreibt Villani die Aussagen und Unterhaltungen anderer Leute wie Notizen mit Bindestrichen vor den Sätzen auf. Und dann ist da noch die Handlung an sich: am Anfang eines jeden Kapitels bekommt man ein kleines Stück von Villanis Arbeit und Forschung mit. Jedes Kapitel endet mit einer kleinen Erklärung der benutzten und erwähnten Formeln und Mathematiker.

 

 

Es ist schwer, sich in eine Geschichte einzufinden, bei der man nur die Hälfte versteht. Doch genauso erging es mir beim Lesen. Ich habe wirklich keine Abneigung gegen Mathe, sondern finde das Fachgebiet interessant und spannend. Aber das noch lange nicht, dass ich mit Villani mithalten kann. Der Text auf der Rückseite des Umschlags verspricht, dass man das Denken des Mathematikers miterlebt, „ohne die dazugehörigen Formeln verstehen zu müssen“. Natürlich, man muss nichts verstehen. Doch dieses Nichtverständnis kann auch schnell dazu führen, dass der Spaß am Lesen vergeht. Ich habe Villanis Gedankengänge nur bruchstückhaft nachvollziehen können, was ich sehr schade finde. Vielleicht gehört die Biografie einfach eher zur Fachliteratur für eingefleischte Mathematiker.

 

 

Die Erklärungen am Ende der einzelnen Kapitel haben mir wiederum gut gefallen. Diese kann man sich auch durchlesen, ohne den Rest der Geschichte zu kennen. Man erfährt hier viel über einzelne Gleichungen und über die Lebenswege diverser berühmter Mathematiker. Aufgelockert wird das Ganze mit kleinen gezeichneten Portraits der Menschen. Die Biografie besteht nicht nur aus Villanis Bericht über seine Arbeit. Ab und zu findet man in „Das lebendige Theorem“ auch E-Mails, die Villani und seine Kollegen und Freunde geschrieben haben. Auch Gedichte und Songtexte sind in der Biografie zu finden, die Villani inspiriert haben oder mit denen er bestimmte Sachen verbindet.

 

 

Gegen Ende hin wird die Geschichte dann nochmal richtig gut. Ich habe das Gefühl, dass auch Villanis literarischer Stil gegen Ende hin besser wird. Seine Metaphern und Vergleiche wirken nicht mehr so gezwungen und auch von der Handlung her wird die Geschichte besser, da Villani die mühselige Arbeit abschließt und seine begehrte Medaille bekommt.

 

„Das lebendige Theorem“ ist eine Biografie, die sich sehr intensiv mit der Mathematik beschäftigt. Die Geschichte ist weder spannend noch leicht zu lesen, da sehr viele mathematische Formeln in der Biografie vermerkt sind, die man aus dem Alltag und aus der Schule nicht kennt. Es ist schade, dass die Geschichte auf den ersten zweihundert Seiten nur so vor sich hin tropft. Man hätte das Ganze sicherlich ansprechender gestalten können. Dennoch bin ich mir sicher, dass es durchaus Menschen gibt, die mehr mit den Formeln anfangen können als ich. Für Mathematiker und anderen Leuten, die sehr viel mit diesem Fachgebiet zu tun haben, mag „Das lebendige Theorem“ sicher eine nette Lektüre sein.

 

 Hier könnt ihr euch die Biografie aus dem Fischer-Verlag bestellen.

*Rezension* Die Freiheitsstatue hat Schuhgröße 1200

(4/5)

„Die Freiheitsstatue hat Schuhgröße 1200“ besteht aus einer Sammlung von interessanten Fakten aus allen möglichen Bereichen.

Das Lesen dieses Buches hat mir große Freude bereitet. Mal ehrlich…sind wir nicht alle ein bisschen Nerd? 🙂 So habe ich zum Beispiel erfahren, dass Bäume morgens einen dickeren Stamm als am Abend haben. Oder dass Facebook in 100 Jahren 500 Millionen Accounts von verstorbenen Menschen haben wird. Oder dass alle Buchstaben unseres Alphabets in dem folgenden Satz vorkommen: „Zwölf Boxkämpfer jagen Viktor quer über den großen Sylter Teich.“ Lustig und interessant, wie ich finde. Einige Tatsachen sind lustig, andere skurril. Solche Fakten bleiben einfach mir im Gedächtnis.

Die meisten Fitzelchen Wissen bestehen aus nur einem Satz. Besonders interessante Fakten sind fett gedruckt und die allerbesten, lustigsten, unglaubwürdigsten und skurrilsten Wissensfetzen beanspruchen eine ganze Seite für sich und werden zudem mit einem lustigen, dazupassenden Bildchen präsentiert. Die einzelnen Sätze enthalten unnützes Wissen- aber davon eben doch nur das Nötigste. Wer sich genauer mit den Fakten auseinandersetzen will, muss genauer nachforschen. Viele interessante Dinge über Personen wirkten für mich aus dem ersten Blick eher uninteressant, da ich besagte Menschen gar nicht kannte. Aber im Zweifel hilft Google ja immer gerne weiter. 😉

Das Buch liest sich leicht und flott. Es eignet sich für die lange Zugfahrt, fürs Wartezimmer oder als Klolektüre. Ich bin mir sicher, dass für jeden Menschen interessante Fakten dabei sind. Aber da wären wir auch schon bei der negativen Kritik: Viele der Fakten sind für mich einfach…langweilig. Unnützlich ja, interessant jedoch nicht. So finde ich es nicht sonderlich überraschend oder spannend, dass Fledermäuse bis zu 30 Jahren werden können. Andere Fakten sind eigentlich Allgemeinbildung und, wie ich finde, keineswegs „unnützlich“. Zum Beispiel ist es allgemein bekannt, dass der natürliche pH-Wert 7 beträgt. Aber solche eher „langweiligen“ Sätze kommen in dem Buch eher selten vor. Das meiste unnütze Wissen ist auch wirklich spannend und einfach ausgefallen.

Jedoch wurde manchmal nicht genau recherchiert. So lautet ein chinesisches Schimpfwort bestehend aus einer Zahl nicht „205“, wie in dem Buch aufgeführt, sondern „250“. Wie sieht es da aus mit den anderen Fakten? Wie viele davon stimmen tatsächlich? Ich finde es schade, dass „Die Freiheitsstatue hat Schuhgröße 1200“ auf Quellenangaben verzichtet hat. Zugegeben wäre das Buch dadurch dicker, aber bessere Recherche kann nie schaden, oder?

Alles in allem ist „Die Freiheitsstatue hat Schuhgröße 1200“ ein sehr interessantes und informatives Buch. Empfehle ich gerne weiter.

Neugierig geworden? Zur Bestellung bitte hier entlang 🙂

Danke an den riva-Verlag für dieses unterhaltsame Wissenssammlung!